BREMEN, 17. Juli 2012. – Was lassen sich Freunde und Bekannte bisweilen nicht alles einfallen, um einem Jubilar an seinem Ehrentag ein unvergessliches Erlebnis zu bescheren? Dass die – na, nennen wir sie mal – Fans dabei den eigenen Spaß nicht aus dem Auge verlieren, versteht sich natürlich von selbst. Das wäre ja wohl auch noch schöner. Heute blicken wir dafür mal ins hanseatische Bremen und nehmen beispielsweise einen 30. Geburtstag!
Auf den alten Volksglauben, dass Menschen, die sich zu Lebzeiten nicht fortgepflanzt haben, nach ihrem Tod im Jenseits überflüssige Arbeiten zu verrichten haben, soll dort das Domtreppenfegen zurück gehen. Ursprünglich waren es nur Männer, die am Tag ihres 30. Geburtstags noch nicht verheiratet oder zumindest offiziell verlobt waren, so lange die Treppen vor dem Haupteingang des Bremer Doms fegen mussten, bis eine Jungfrau des Weges kam und den Fegenden küsste.
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Nachweisbar ist dieser Geburtstagsbrauch schon seit 1890. Unverheiratete Frauen sieht man in jüngerer Zeit Klinken putzen, also die Türklinke des Domtors polieren bis ein junger Mann die Polierende küsst. Die Idee, ein solches Ereignis auszurichten, entsteht meist im Freundeskreis. Der Termin wird ganz einfach und völlig kostenlos mit der Domkanzlei koordiniert und für die, die es so richtig schön traditionell mögen, in einer augenzwinkernden Zeitungsannonce angekündigt.
Wer also auf der Suche nach einem originellen Geburtstagsgeschenk zum Dreißigsten ist, wird in Bremen fündig. Ganz bestimmt! In den letzten Jahrzehnten wurde der Brauch vor allem in Norddeutschland immer beliebter und von anderen Städten als Rathaustreppen- oder Marktplatzfegen übernommen. Das Original gibt es aber nur in Bremen und das Star Inn Hotel Bremen Columbus auch ...! (rkz)