Montag, 7. November 2011

Wenn am Weihnachtsbaum die Lichter brennen

REGENSBURG, 7. November 2011. – Entgegen der verbreiteten Ansicht findet der älteste, dokumentierte Weihnachtsmarkt Deutschlands nicht etwa in Nürnberg statt. Während der gewiss bekannteste Weihnachtsmarkt der Welt gerade mal im Jahr 1628 nachweisbar ist, reicht die Historie an ganz anderer, unvermuteter Stelle noch fast 250 weitere Jahre zurück – nämlich bis ins Jahr 1384.

Er ist damit der Älteste in Deutschland. Es handelt sich um einen sehr kleinen Weihnachtsmarkt. Die Rede ist vom Weihnachtsmarkt in Bautzen in der Oberlausitz. Noch 1505 wurde dort in Verordnungen festgelegt, dass kein anderer Ort in der Oberlausitz einen derartigen Markt ausrichten durfte. In Wien wurde das Privileg zur Durchführung eines Dezembermarktes übrigens sogar schon 1294 erteilt. Alten Wiener Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass ein dem Christkindlmarkt ähnlicher Markt 1626 vor dem Stephansdom abgehalten wurde. Seit 1999 gibt es auch in Budapest wieder einen Adventmarkt.

Je nach regionaler oder lokaler Tradition nennt man Weihnachtsmärkte also auch Christkindl-, Christkindles-, Christkindle-, Glühwein- oder einfach Adventmarkt. Sie dienten ursprünglich dazu, den Bürgerinnen und Bürgern zu Beginn der kalten Jahreszeit die Möglichkeit zu geben, sich mit winterlichem Bedarf zu versorgen. Nach und nach wurden die Märkte zum festen Bestandteil des Brauchtums in der Vorweihnachtszeit.

Zahlreiche Verkaufsstände auf den Straßen und Plätzen eines Ortes bilden einen traditionellen Weihnachtsmarkt – meist vor publikumswirksamer oder gar historischer Kulisse. Weihnachtsartikel oder Schmuck für den Christbaum und Kunsthandwerkliches werden ebenso angeboten wie weihnachtliche Backwaren und regionale Spezialitäten, diverse Süßigkeiten und warme Speisen. Ein kultureller oder künstlerischer Rahmen, der Besuch von Nikolaus und seinen Helfern, mancherorts auch das Christkind und lebende Krippen, runden das Angebot ab. Auf geeigneten Bühnen – das kann auch schon mal ein Rathausbalkon sein – werden Krippenspiele oder weihnachtliche Konzerte aufgeführt. Die festliche Beleuchtung, insbesondere wenn es schneit und bei einsetzender Dunkelheit, aber auch ein großer Weihnachtsbaum machen den besonderen Reiz eines Weihnachtsmarkts aus.

Populäre, namhafte Weihnachtsmärkte gibt es heute unter anderem in Bremen, Budapest, Frankfurt am Main, Karlsruhe, München, Regensburg und Salzburg. Und das Beste: hier gibt es auch mindestens e i n Star Inn Hotel. Herzlich Willkommen! (rkz)